Am 01. September 2022 wurde das vorläufige Ergebnis der Europäischen Bürgerinitiative (EBI) „Save Cruelty Free Cosmetics –
Für ein Europa ohne Tierversuche“ bekannt. Wenngleich die offizielle Validierung noch aussteht, entfalten die über 1,4 Millionen abgegebenen Stimmen eine große politische Signalwirkung.
Die Europäerinnen und Europäer fordern deutlich den Ausstieg aus Tierversuchen. Diese Handlungsaufforderung muss die Europäische Kommission nach der Prüfung auf Gültigkeit sorgfältig evaluieren.
Allein im Jahr 2020 lag die Zahl der Versuchstiere in Deutschland bei über 1,8 Millionen Tieren. Trotz des Tierversuchsverbots in der Kosmetik sind Tierversuche für die Grundlagenforschung und Sicherheitstests von Chemikalien und Medikamenten gängige Praxis oder gar verpflichtend.
Bereits 2010 trat die EU-Richtlinie zum Schutz der für wissenschaftliche Zwecke verwendeten Tiere in Kraft. Die bisherigen Änderungen des deutschen Tierversuchsrechts 2021 entsprechen noch immer nicht den Anforderungen der EU-Richtlinie. Es gibt viel Nachbesserungsbedarf und Handlungspotential, das auf nationaler und europäischer Ebene ausgeschöpft werden muss.
Als SPD-Bundestagsfraktion haben wir uns im Koalitionsvertrag auf eine Reduktionsstrategie zu Tierversuchen geeinigt. Darüber hinaus braucht es die verstärkte Forschung zu Alternativen, deren praktische Umsetzung sowie die Etablierung eines ressortübergreifendes Kompetenznetzwerks.