Besuch des ambulanten Pflegedienstleisters Engedi

Sorgen und Nöte der ambulanten Pflege ernst nehmen

Luiza Licina-Bode und Martin Otto

Luiza Licina-Bode  besuchte Anfang Februar die Einrichtung des Pflegedienstes Engedi in Bad Laasphe-Feudingen und reagierte damit prompt auf das vom ambulanten Pflegedienst an die politischen Vertreter der Region in Landtag und Bundestag gerichtete Schreiben zur aktuellen Pflegesituation.

Zuvor hatte sich bereits die Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Claudia Moll, per Brief zu Wort gemeldet und war auf die Anliegen des Pflegedienstes eingegangen, der wie auch andere Dienste dieser Art, unter der knappen Personalsituation leiden.

Sehr interessiert verschaffte sich Frau Licina-Bode zunächst einen Überblick und ergänzte ihr umfassendes Wissen um einige Details zum besseren Verständnis. Themen des etwa 1,5-stündigen Treffens in der Einrichtung in Bad Laasphe-Feudingen waren unter anderem die geplante Impfpflicht im Speziellen für Angehörige von medizinisch-pflegerischen Berufen, die Vergütungssituation der Pflege auch in Hinblick auf die anstehende Tarifbindung der Beschäftigtenlöhne, die Fachkraftquote in stationären Pflegeeinrichtungen, Probleme bei der Mitarbeitergewinnung (auch aus dem Ausland), aber auch das strittige Thema der Kammerpflicht für Angehörige von Pflegeberufen (unabhängig von einer aktuellen Beschäftigung) und die Hürden durch vermeidbare Bürokratie, Qualifizierungs- und Nachweispflichten.

Ein weiteres Thema des Gesprächs waren so die Änderungen der Anforderungen an ausbildende Betriebe in der generalistischen Ausbildung von Pflegefachkräften, die es nicht nur dem Pflegedienst Engedi erschweren weiterhin Ausbildungen durchzuführen, aber auch die neuen Anforderungen an Pflegedienste, die die Versorgung chronischer Wunden übernehmen. Einig wurde man sich darüber, dass sich vor allem die ambulante Pflege in einer Notlage befindet und Eile geboten ist, die Situation nachhaltig zu verbessern, um die Versorgung zu Hause lebender Pflegebedürftiger zu sichern.

„Ambulant vor Stationär darf nicht länger nur ein Slogan vergangener Zeiten sein, sondern muss wieder aktiv ermöglicht werden“, so Licina-Bode. Sie wolle die zahlreichen Anregungen und Lösungsvorschläge aus dem Gespräch mit Martin Otto (Geschäftsführer), Simone Otto und Tobias Otto (Gesellschafter) mit nach Berlin nehmen und die bereits begonnene Arbeit an der Problematik fortsetzen.

Einige Punkte seien durchaus schon in Arbeit oder gelöst, wie z.B. die Anhebung der Freigrenzen im Minijob-Bereich. Frau Licina-Bode begrüßte, dass der Pflegedienst trotz aller Widrigkeiten weiterhin engagiert und motiviert arbeitet und seinem Motto „mit Freude helfen“ folgt und neben den versorgten Klienten auch den Mitarbeitern ein guter Partner ist. Sie wünsche sich, dass Pflegefachkräfte den aktuellen Stellenausschreibungen des Pflegedienstes folgen und sich dem Pflegeteam anschließen.

(www.engedi.de)