Bei einer Hausbegehung erläuterte der Vorstand des Bad Laaspher Freundeskreises für christlich-jüdische Zusammenarbeit e.V. die bisher geleisteten Arbeiten am Gebäude und historisch interessante Elemente.

Das Gebäude wurde seit Mitte des 18. Jahrhunderts als Synagoge genutzt. In der Pogromnacht vom 9. /10. November 1938 wurde die Inneneinrichtung zerstört und vor dem Gebäude verbrannt. Die räumliche Nähe der Synagoge zu den umliegenden Wohngebäuden verhinderte, dass das Gebäude in Brand gesteckt wurde. Daher ist die Synagoge in Bad Laasphe eines der wenigen erhaltenen Synagogengebäude in der Region Südwestfalen.
Nach 1938 wurde das Haus verkauft und als Schlosserei genutzt. Der Vorsitzende des Freundeskreises, Rainer Becker, erläuterte den derzeitigen Austausch zwischen Verein und Denkmalbehörde, in der auch darum gerungen werde, wie viel Raum der alten Synagoge und wie viel der ehemaligen Schlosserei eingeräumt werden soll.
Das Gebäude muss umfangreich saniert und mit Bedacht restauriert werden. Es soll dann als kulturelles Zentrum für öffentliche Veranstaltungen (Lesungen, Vorträge, Konzerte, Ausstellungen), ein Ort der Erinnerung an jüdisches Leben und an die Opfer der NS-Diktatur und als Lernort genutzt werden. Im gesamten Gebäude ist Barrierefreiheit vorgesehen. Für die finanzielle Umsetzung des Projektes wurde eine Landesförderung beantragt. Dies sei, so Beisitzer Matthias Köhler, die einzige Möglichkeit um die mit 1,5 Millionen Euro veranschlagte Sanierung stemmen zu können. Selbst der Eigenanteil von „nur“ 10% der Projektsumme stelle den Verein vor eine große Herausforderung. Über Spenden und neue Mitglieder freue man sich selbstverständlich immer.

Licina-Bode bedankte sich bei den ehrenamtlich Aktiven für die bisher geleistete Arbeit, die interessante Führung und die anschließenden Ausführungen und versprach, den Verein gerne mit Rat und Tat zu unterstützen.
„Wir haben hier ein historisches Kleinod, dessen Erhaltung und Funktion als Mahnmal und Lernort gerade in der heutigen Zeit unfassbar wichtig ist“, so Luiza Licina-Bode, “ das sollte nicht an fehlenden finanziellen Mitteln scheitern.“